Geschichte

Die Wiener-Prater-Geisterbahn Herbstmesse in Basel (MUBA-Halle 6), 1984

Bald 100 Jahre alt


Die Geschichte der Wiener-Prater-Geisterbahn reicht örtlich und zeitlich bis in die Anfänge der Geschichte der Geisterbahnen. Ins Wien der 1930er-Jahre. Die allerersten Lebenszeichen der Wiener Prater Geisterbahn lassen sich nicht bis ins Detail zurückverfolgen. Wahrscheinlich aber ist, dass die Geisterbahn in den frühen 1930er-Jahren gebaut wurde und auf ihren Reisen durch ganz Österreich den Menschen das Fürchten lehrte.

Anfangs der 40er-Jahre wurde die Bahn in eine Dschungelbahn umgebaut und umbenannt: Die "Dschungel Fahrt" nahm ihre Passagiere mit auf eine Reise in den fernen Urwald.
 
Nachdem die Bahn in den frühen 50er-Jahren zurück zu ihren Ursprüngen fand und wieder in eine Geisterbahn transformiert wurde, finden wir die ersten gesicherten Daten. Im Jahr 1952 nahm sich mit Gretel Romagnoli-Bohne eine wahre Legende aus der Schausteller-Welt der Bahn an und brachte sie in die Schweiz. Drei Jahrzehnte lang zog sie mit ihren Geistern über die grossen und kleinen Chilbiplätze der Schweiz. Nach Gretel Romagnolis Tod 1985 übernahm ihr langjähriger Vorarbeiter und Partner Johann Egon Ortner das Geschäft und bespielte weiterhin die bewährten Plätze.
 
 Im Jahr 1992 verkaufte Johann E. Ortner die Bahn an Philippe Steiner, der bereits in den 70er-Jahren unter Gretel Romagnoli als Gehilfe dabei war und das Geschäft kannte. Er bespielte weiterhin ausgewählte Plätze, begann aber gleichzeitig mit den Restaurierungsarbeiten, die der Zahn der Zeit forderte. Mangelnde finanzielle Mittel sowie ein fehlender Standort für die Restaurierungsarbeiten liessen das Geschäft für einige Jahre verschwinden.
 
Nachdem allzu frühen Tod von Philippe Steiner im Jahre 2007 blieb die Bahn im Familienbesitz. Philippe Steiners Bruder Pascal Steiner war schon früher beteiligt und begeisterte sich immer für die Wiener Prater Geisterbahn. In langer und leidenschaftlicher Arbeit führte er die Restaurierungen, die sein Bruder angefangen hatte, weiter und erweckte die Geister wieder zum Leben.
 
Ohne die grosse Unterstützung von Paul Läuppi, dem Besitzer der legendären Calypso-Bahn, unzähligen von Idealismus angetriebenen handwerklich geschickten Helfern, die sich u.a. um die elektrischen Installationen, das Mechanische, die Abdunkelung und die Schreinerarbeiten gekümmert haben, einem Künstler und einer Kunstmalerin, die grosse Teile der Fassade originalgetreu restauriert haben, wäre die Wiener Prater Geisterbahn heute nicht da wo sie ist. Die Fahrschienen und die elektrischen Installationen wurden dem heutigen Sicherheitsstandard angepasst. Daneben standen sämtliche Restaurationsarbeiten vor dem Hintergrund der historischen Originalität.
 
Zwischen den Jahren 1952 und 1992 war die Bahn fast ununterbrochen an der Herbstmesse in Basel in den Hallen 8 und 6, sowie auch an diversen anderen Jahrmärkten in der Schweiz anzutreffen. An der Basler Herbstmesse galt die Original Wiener Prater 2-Stock-Geisterbahn als Kultobjekt mit langer Traditon. Nach 21-jähriger Abstinenz brachte die Wiener Prater Geisterbahn an der Herbstmesse 2013 den Baslern wieder das Fürchten bei.

Heute ist die weitere Zukunft der Bahn ungewiss. Ein Verein soll die Geisterbahn langfristig erhalten und auch regelmässig betreiben. Weitere Infos folgen.